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Abteilung TaeKwonDo der TG-Hemer e.V.
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Tae-Kwon-Do besteht aus mehreren Teildisziplinen, die sich gegenseitig ergänzen. Jede Schule bzw. jeder Verein legt dabei seine Trainingsschwerpunkte anders.
Beim Grundschultraining werden einzelne Techniken oder auch Kombinationen verschiedener Techniken durch ständiges Wiederholen lehrbuchmäßig eingeübt. Ziel dabei ist, die einzelnen Bewegungen zu automatisieren und zu präzisieren. Dabei wird, abhängig vom Ausbildungsstand der Schüler, nach und nach das ganze Spektrum der Tae-Kwon-Do-Techniken einstudiert. Dies sind Techniken, die bei Kampf (Daeryeon), Selbstverteidigung (Hosinsul) oder Formenlauf eingesetzt werden, aber auch solche, die rein traditionellen Charakter haben und aus ästhetischen Gründen das Grundschultraining vervollkommnen. Häufig werden zum Üben Sandsäcke oder Schlagpolster benutzt.
Formen sind eine genau festgelegte Abfolge von Bewegungsabläufen mit unterschiedlichen Schrittfolgen, Abwehr- und Kontertechniken. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Techniken steigt von Form zu Form. Die Formen symbolisieren den Kampf gegen imaginäre Gegner und dienen dazu, Grundschultechniken in Verbindung mit Atemtechniken als Abfolge zu trainieren, zu automatisieren und zu perfektionieren.
Da in den Formen die meisten grundlegenden Techniken aus dem Tae-Kwon-Do vorkommen, nennt man die Formen auch Lexikon des Tae-Kwon-Do. Die einzelnen Formen werden - je nach Verband - Hyeong , Tul oder Poomse genannt.
Tae-Kwon-Do ist ein eher sportlich orientierter Kampfstil. Einige spezielle Selbstverteidigungs-Techniken ermöglichen es jedoch dem geübten Taekwondoin , sich auch im Ernstfall gegen einen Gegner behaupten zu können. Neben einigen schnellen Abwehr-Angriffs-Kombinationen aus dem eigentlichem Tae-Kwon-Do werden auch Techniken genutzt, die auch in anderen Kampfsportarten wie etwa Jui Jitsu, Judo oder Hapkido vorkommen. Sie sind bei entsprechender Übung hilfreich, sich aus Umklammerungen, Haltegriffen oder Würgegriffen befreien zu können oder Angriffe mit leichten Waffen wie einem Schlagstock abzuwehren.
Das Hauptziel des Trainings der Hosinsul-Techniken ist jedoch, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und damit das Selbstbewusstsein zu stärken, um auch in Konfliktsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Mit zum Hosinsul gehört die Fallschule, bei der richtiges Fallen und Abrollen trainiert wird.
Im Tae-Kwon-Do unterscheidet man verschiedene Arten des Kampfes bzw. der Kampfvorbereitung, die im folgendem kurz beschrieben werden. Diese können als Basis für weitergehende Übungsformen entsprechend modifiziert werden.
Beim Freikampf versuchen die Kämpfer, den Gegner mit Tae-Kwon-Do-Techniken anzugreifen. Die Kämpfer tragen keinerlei Schutzausrüstung. Daher findet bei Chayu Daeryeon kein Körperkontakt statt. Schläge und Tritte werden zwar voll durchgezogen, aber kurz vor dem Treffpunkt abgestoppt. Es dient zum kampfmäßigen Üben der Grundschultechniken. Der Schüler soll lernen, den richtigen Abstand zum Gegner einzuschätzen, dessen Bewegungen vorab zu erkennen und zum richtigen Zeitpunkt die passende Abwehr- oder Angriffstechnik anzuwenden.
Ilbo Daeryeon ist ein "abgesprochener" Kampf: Zwei Partner stehen sich gegenüber und üben Verteidigungs- und Kontertechniken nach einem fest vorgegebenen Ablauf. Nachdem beide durch Kopfnicken oder einen kurzen Kampfschrei ihre Bereitschaft signalisiert haben, attackiert der als "Angreifer" festgelegte mit einer bestimmten Technik. Der Partner führt zuerst eine Ausweichtechnik mit oder ohne Blocktechnik aus und kontert dann mit einer oder mehreren schnellen Angriffstechniken. Alle Techniken werden dabei zunächst grundschulmäßig ausgeführt. Fortgeschrittene Schüler können diese Techniken fließend ineinander übergehen lassen, so dass der Ilbo Daeryeon eine kraftvolle Dynamik bekommt.
Diese Art des imitierten Kampfes dient der Kampfvorbereitung und vermittelt eines der Hauptprinzipien beim Tae-Kwon-Do: einem gegnerischen Angriff auszuweichen und blitzschnell, vorzugsweise mit einer einzelnen, kompromisslos ausgeführten Angriffstechnik, den Gegner auszuschalten.
Der Ibo Daeryeon funktioniert im Ablauf wie der Ilbo Daeryeon. Der Angriff erfolgt dabei in zwei Schritten als Folge einer Hand-Technik und einer Fuß-Technik, wobei die Reihenfolge nicht festgelegt sein muss. Der Verteidiger muss zuerst eine Ausweichbewegung machen und dann nach der zweiten Angriffstechnik wie im Ilbo Daeryeon agieren.
Im Sambo Daeryeon erfolgt der Angriff über drei Hand-Techniken in Folge, jeweils mit einem Schritt zum Verteidiger. Mit der dritten Angriffstechnik gehts dann wie im Ilbo Daeryeon weiter.
Für den Wettkampf gelten je nach Verband unterschiedliche Regeln. Er geht meist über einige Runden mit wenigen Minuten Dauer. Je nach getroffener Körperstelle und Trefferwirkung werden Punkte vergeben. Je nach Verband unterscheidet man zwischen den Disziplinen Leicht-, Semi- und Vollkontakt-Kampf. Die Wettkämpfer tragen Schutzausrüstung (Kopfschutz, Schienbein- und Ellbogenschoner, Tiefschutz, teilweise sogar Schutzweste). Leicht- und Semikontakt stammen ursprünglich aus dem Kickboxen und sind von einigen Tae-Kwon-Do-Verbänden mit eingegliedert worden.
Beim Tae-Kwon-Do als Wettkampfsport werden jedes Jahr Welt-, Europa- und Deutsche Meisterschaften ausgerichtet. Seit 2000 ist WTF -Tae-Kwon-Do sogar olympische Disziplin. Ein Taekwondoin , der Olympiateilnehmer werden möchte, muss also Mitglied in der WTF sein.
Durch die starke Wettkampforientierung vieler Vereine werden dort schwerpunktmäßig Techniken und Kombinationen geübt, die im Wettkampf Trefferpunkte bringen. Im Gegensatz dazu besinnen sich die traditionellen Schulen und Vereine auf ein Tae-Kwon-Do ohne Wettkampfdruck und üben demzufolge das gesamte Technikspektrum. Dennoch finden auch hier Freikämpfe (meist Leicht- bzw. Semikontakt) statt. Dabei steht allerdings statt der Trefferwirkung eher die korrekte Ausführung der Techniken im Vordergrund.
Beim Zuschauer meist in bester Erinnerung nach einer Tae-Kwon-Do-Vorführung ist der Bruchtest, bei dem Taekwondoins mit unterschiedlichen Techniken Gegenstände wie Bretter, Steine oder Ziegel zerschlagen. Jedoch hat diese spektakuläre Teildisziplin im Training eher geringe Bedeutung. Sie dient neben der Demonstration bei Vorführungen eher dem Zweck, zu überprüfen, ob der Taekwondoin durch konsequentes Training die nötige Kraft, Schnelligkeit und Genauigkeit einer Schlagtechnik erlangt hat. Durch den Bruchtest wird verdeutlicht, dass bei richtig ausgeführten Techniken gefährliche Kräfte auftreten, die im realen Kampf durchaus tödlich wirken können.
Üblicherweise werden Bruchtests an ca. 30 x 30 cm großen Naturholzbrettern praktiziert. Die Brettstärke variiert je nach Ausbildungsgrad zwischen 0,5 cm (für Kinder) und bis zu 5 cm für Meistergrade, wobei zur Erhöhung des Schwierigkeitsgrades auch mehrere Bretter übereinander gelegt werden können. Das Zerschlagen von Ziegeln oder Kokosnüssen ist eher unüblich und dient meist nur der spektatulären Show bei Vorführungen. Allerdings ist es durchaus möglich, selbst Flusskieselsteine zu durchschlagen.
Dazu gehört, neben einer perfekten Schlag-, Atem- und Konzentrationstechnik, auch jahrelanges Training durch Abhärtung. Durch ständiges, wiederholtes Schlagen gegen harte Gegenstände lagert sich im Knochen vermehrt Calcium ein, der Baustoff, der den Knochen ihre Stabilität verleiht. Dadurch wird er widerstandsfähiger und kann die extreme Belastung bei einem Bruchtest besser überstehen. Zudem sorgt das im Knochen enthaltene Collagen dafür, dass der Knochen nicht starr und brüchig, sondern in gewissem Maße flexibel und biegsam bleibt, um die beim Aufprall entstehenden enormen Kräfte ausgleichen zu können.
Zum ganzheitlichen Tae-Kwon-Do-Training gehört selbstverständlich das Wissen um geschichtliche Zusammenhänge, Benennung und Erklärung der gelernten Techniken sowie die Kenntnis von Tae-Kwon-Do-Grundsätzen und Wettkampfregeln. Höhere Schüler- bzw. Meistergrade müssen darüber hinaus auch theoretische Kenntnisse zur Planung und Durchführung von Übungseinheiten vorweisen können.